Taugenichts - Projektbeschreibung
Taugenichts - Projektbeschreibung
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Es handelt sich nicht um den Versuch, eine heile Welt, voll sonnenbeschienenem Naturglamour zu konstruieren. Die Idylle hat aufsässig zu sein, das Glücksmärchen polemisch.
GLÜCKSMÄRCHEN
Es redet trunken die Ferne
Wie von künftigem grossen Glück.
(Eichendorff)
Jedes Glücksmärchen, das aus der Wahrheit des Dichters entsteht, also kein Kitsch ist, enthält Momente der Bedrohung der organisierten Welt, enthält die Infragestellung, dessen, "was ist". Und wie könnten Glücksmärchen auch anders entstehen als aus den Wünschen und Sehnsüchten, die von dem "was es gibt" und dem "was da gilt" nicht befriedigt werden können. Insofern kann Träumen eine gefährliche, weil Unruhe stiftende Tätigkeit sein. Der Taugenichts ist ein Träumer, mit dem man sich identifizieren soll; dabei schläft er an gegen eine Welt, die man eigentlich besser verstehen kann als ihn.
Der Taugenichts ist auf keinen Fall die Verkörperung jener verlogenen und gemeinen Fiktion. "Heile Welt". Er ist angreifbar, unglaubwürdig, empörend, ein Wirrkopf und Phantast, weil er an Stelle alles Starren die Bewegung setzt und sei es nur seine eigene von Ort zu Ort. Die Kraft, die ihn treibt,ist nicht eine objektive Vorstellung irgendeines paradiesischen Zustandes sondern ein subjektives Bekenntnis zu einem Zustand, in dem Glück erlebbar ist. Das setzt keinesfalls heile Welt voraus und fordert sie auch nicht. Letzten Endes führt die Flucht des Taugenichts aus den Systemen und den Geschichten anderer auch nicht in ein Happy-End, das die öde Stimmung vollkommener Befriedigung erzeugt, sondern in die spannungsvolle letzte Auseinandersetzung zwischen den Träumern und den Realisten: was ist konkret? Das, was man sich vorstellt oder das, was als."Material" wissenschaftlich'benennbar ist. Der Taugenichts ist das Gegenteil eines Programms, also kann er auch keiner sein, der die Weit verbessern möchte oder ändern könnte. Aber er könnte beunruhigen, wie jeder, der an die Stelle von Lösungen die Frage nach den wirklichen menschlichen Interessen stellt.
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