Berlinger - Synopsis

Berlinger ist die Geschichte des Wissenschaftlers und Industriellen Lukas Berlinger. Sie umfasst 60 Jahre deutsche Geschichte. Berlinger ist aber auch die Chronik einer Freundschaft. Der Freundschaft zwischen Berlinger und Roeder, die in Gegnerschaft endete. Roeder, der sich den jeweiligen historischen und politischen herrschenden Strömungen angepasst hat und von der damit verbundenen Machtposition aus versucht, Berlinger in das jeweils herrschende System einzubringen, scheitert daran, dass Berlinger sich diesem Zugriff jeweils zu entziehen weiß.

Wenn Berlinger auf die Erpressungen seines „Freundes" mit Flucht, Emigration, Negierung reagiert, hinterlässt er zunehmend Opfer, Menschen, die Berlinger lieben oder geliebt haben, die von Berlinger verlassen worden sind. Paradoxerweise fühlt sich sogar Roeder, der Berlinger zu diesen Ausweichmanövern zwingt, selbst als ein solches Opfer Berlingers.

Berlinger und Roeder verkörpern widersprüchliche Systeme. Berlinger erlebt die „freundlichen Weiten" als befreiend auf seiner Flucht vor der ihn ängstigenden Welt der Objekte. Roeder klammert sich an diese Objektwelt; wenn sie zerstört wird, baut er sie wieder auf. Wird er gezwungen, Abstand zu nehmen von den geliebten Objekten, entstehen für ihn die furchterregenden Zwischenräume", vor denen er Angst hat.

Berlinger ist ein Konservativer im Eichendorffschen Sinne, sozusagen ein Taugenichts des 20. Jahrhunderts, der in seiner erhaltenden Haltung sehr viel progressiver ist, als alle die, die den Fortschritt predigen, den Fortschritt um jeden Preis. Die produktiven Roeders, die in ihrer reaktionären, nur das herrschende System unterstützenden Haltung scheinbar konservativ sind.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. 

1938 – 1942

Berlinger, als kriegswichtiger Wissenschaftler vom Militärdienst freigestellt, lässt die Fabrik seines Vaters im Stich, er entzieht sich Aufträgen und Überwachungen. Sein Jugendfreund Roeder tritt in die NSDAP ein und übernimmt die Leitung der Berlingerschen Fabrik. Berlinger verliebt sich in Marlit, kauft sich ein Flugzeug und lernt fliegen. Roeder bekommt von der Partei den Auftrag, Berlinger zu zähmen. Berlinger fliegt nachts gefährdete Persönlichkeiten aus Deutschland heraus. Er heiratet Marlit, ein Sohn wird geboren. Marlit wird von der Gestapo verhaftet. Ihr Vater lebt im Ausland, aber sie weiß, dass nicht sie gemeint ist, sondern ihr Mann. Sie tötet sich. Berlinger flieht mit einem gestohlenen Flugzeug.

1968 – 1973

Rückkehr Berlingers nach Deutschland. Er weigert sich, die Fabrik seines Vaters wieder aufzubauen. Seine Pläne, seine Erfindungen lassen sich auch in einer Ruine verwirklichen. Berlinger baut ein Luftschiff. Abends sitzt er im Biergarten; dabei ein zunehmendes Gefühl für die Heimat, aber die Heimat wird verbaut. Der, der baut, ist Senator Roeder. Berlinger verliebt sich in Maria. Maria ist Lehrerin, Idealistin, dreißig Jahre jünger, aber sie liebt abenteuerliche Männer und sieht Marlit ähnlich. Roeder plant eine Freizeitstadt auf Berlingers Fabrikgelände. Berlinger geht in Kampfstellung. Roeders Geschäftsfreunde müssen erfahren, dass Roeder auf einem Gelände bauen will, das ihm nicht gehört, sie setzen ihm das Messer auf die Brust. Roeder versucht Berlinger zur Räson zu bringen, mit allen Mitteln. Berlinger überblickt sein Leben und organisiert Roeders Zusammenbruch. Berlingers Luftschiff explodiert, die Fabrikruine stürzt ein, ein Unglück. Er setzt sich in sein altes Flugzeug, er fliegt, er ist unerreichbar. Roeders Wechsel platzen. Erst jetzt verliert er die Gewalt über sein Flugzeug.

„Berlinger - Ein deutsches Abenteuer“ ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahre 1975. Die deutsche Schauspielerin Hannelore Elsner tritt in diesem Film in einer Doppelrolle auf.

Handlung

 

Kritiken


„Ein intelligenter Kommerzfilm."

DIE ZEIT, HAMBURG


„Auf Anhieb fast ein Geniestreich, was seine filmische Qualität betrifft: das ist brillantes, groß gemachtes Kino."

TZ, MÜNCHEN


„Thema und Form von Berlinger suchen im deutschen Film unserer Tage ihresgleichen. Endlich einmal ein Film, der seinen Weg zum großen Publikum nicht nur sucht, sondern auch findet."

ZDF, RATSCHLAG FUR KINOGÄNGER


„Ein deutscher Abenteuerfilm von großem Format.“

ABENDPOST/NACHTAUSGABE, FRANKFURT


„Eine komplexe Heldengeschichte — in herrliche Bilder gesetzt."

NRZ, ESSEN


Berlinger tritt in Erscheinung als großer Action-Film Made in Germany', ein Produkt modernster Drehbuchverarbeitung, umsichtig geplant und sorgfältig ausgeführt, die opulente Augenweide in Stromlinienform."

KONKRET, HAMBURG


„Endlich einmal ein deutsches Kino-Abenteuer, das ohne klobige Direktheit, unbeholfene Peinlichkeit und dilettantisch aufgeputzte Ambition auskommt."

DEUTSCHE ZEITUNG


„Berlinger — ein Kerl wie ein Erdbeben."

DIE WELT